Mittwoch, 05.02.2020
Selbstständig mit Weitblick
Wie behalte ich als junger Unternehmer langfristig meine Finanzen unter Kontrolle?
Gerade die Startphase in die Selbstständigkeit stellt junge Existenzgründer oft vor große Herausforderungen. Ein wichtiges Thema sind dabei die Finanzen. Unsere sechs Tipps dazu:
1. Geschäftliche und private Finanzen trennen
Geschäftliche und private Finanzen sollten nicht über ein Konto laufen. Für juristische Personen (GmbH, GbR, KG etc.) ist das sowieso ein Muss. Einen guten Überblick über seine Finanzen behält, wer mit unterschiedlichen Konten arbeitet:
Newsletter
Interessieren Sie sich für die Finanzwelt? Abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und erhalten Sie einmal im Monat alle Neuigkeiten rund ums Geld.
- ein Geschäftskonto, auf das die Umsätze ein- und von dem die regelmäßigen geschäftlichen Zahlungen abgehen
- ein geschäftliches Rücklagenkonto für die einbehaltene Umsatzsteuer und sonstige Steuerzahlungen sowie einkommensschwache Zeiten
- ein privates Girokonto für das monatliche Gehalt und die Lebenshaltungskosten
2. Rücklagen bilden
Selbstständige können meist nicht mit einem festen Betrag X im Monat rechnen. Daher ist es wichtig, Geld auf die Seite zu legen, wenn es gut läuft, um für finanziell knappe Monate vorzusorgen. Ebenso wie Rücklagen für die Steuer angelegt werden sollten. Denn von den Einnahmen, die aufs Konto fließen, müssen neben Umsatz- und gegebenenfalls Gewerbesteuer auch Einkommenssteuer und – je nach Rechtsform – Körperschaftssteuer gezahlt werden. Schon viele Gründer sind gescheitert, weil das Finanzamt „plötzlich” die Nachzahlung der Einkommenssteuer für das vergangene Jahr und eine Vorauszahlung für das nächste Jahr forderte.
3. Grundversicherungen abschließen
Für die Krankenversicherung besteht in Deutschland Versicherungspflicht. Selbstständige können zwischen der privaten oder der gesetzlichen Krankenversicherung wählen und sich dort freiwillig versichern lassen. Zusätzlich ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll. Sie zahlt eine Rente, falls der Versicherte aus gesundheitlichen Gründen seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Selbstständige benötigen natürlich ebenfalls eine private Haftpflichtversicherung. Diese wichtige Versicherung trägt sowohl Personen- als auch Sach- und Vermögensschäden.
4. Versicherungen speziell für Selbstständige
Die Berufshaftpflichtversicherung ist für viele Freiberufler – wie zum Beispiel für Rechtsanwälte, Steuerberater oder Notare – gesetzlich vorgeschrieben. Warum? Diese Freiberufler sind beratend tätig, und dabei geht es teilweise um das Vermögen ihrer Kunden oder Klienten. Eine falsche Beratung kann zu enormen Schäden führen. Eine weitere Versicherung für Selbstständige, die im Medienbereich arbeiten, ist die Media-Haftpflichtversicherung. Sie sichert unter anderem Urheberrechtsverletzungen ab. Das Thema Versicherungen für Freiberufler ist sehr individuell. Bevor man in die Selbstständigkeit startet, sollte man sich damit genau beschäftigen.
5. Für das Alter vorsorgen
Sich selbstständig machen und schon über die Altersvorsorge nachdenken? Unbedingt! Wer nicht rentenversicherungspflichtig ist, bei dem geht nicht automatisch jeden Monat ein Betrag in die Rentenkasse ein. In der Regel sind die Beiträge freiwillig, und wer nicht entsprechend finanziell vorsorgt, dem droht später die Altersarmut. Als Selbstständiger sollte man deshalb entweder in die gesetzliche Rentenkasse oder in eine private Vorsorge einzahlen.
Was ist die Rürup-Rente?
Für Selbstständige, die nicht von der Riester-Förderung profitieren können, gibt es eine Alternative: die Basisrente, auch Rürup-Rente genannt. Sie wurde 2005 in Deutschland eingeführt. Mit dieser geförderten privaten Vorsorge will der Staat vor allem Selbstständige beim Sparen fürs Alter unterstützen. Für gut verdienende Selbstständige ist die Rürup-Rente somit Steuersparmodell und Altersvorsorge in einem.
6. Vermögen aufbauen
Im Alter nicht nur überleben, sondern auch gut leben? Dann braucht es mehr als eine Rentenversicherung. Wer sich als Jungunternehmer dessen bewusst ist, der kann schon mit kleinen monatlichen Beträgen über einen langen Zeitraum Vermögen ansparen. Mit einem Fondssparplan ist das schon ab 25 Euro im Monat möglich.
Ihre Bewertung:
Vielen Dank für Ihre Bewertung.
So fanden andere den Artikel:
Sobald Sie Ihre Bewertung abgegeben haben, ist auch das Gesamtergebnis sichtbar.
Lust auf weitere spannende Themen?


Ihr Kommentar zum Artikel
Vielen Dank für Ihren Kommentar!
Sie erhalten eine E-Mail mit einem Bestätigungslink. Ihr Kommentar wir erst nach Ihrer Bestätigung veröffentlicht.