Mittwoch, 21.08.2019
Riestern – wann ist der beste Einstieg?
24, 35 oder 50? Wann ist der richtige Zeitpunkt, um mit der Altersvorsorge zu beginnen? Wir geben Beispiele aus drei Lebensphasen.
Riestern für junge Erwachsene
Für junge Menschen gibt es einige Gründe, möglichst früh mit dem Riestern zu beginnen. Denn: Je länger eingezahlt wird, desto mehr wird bis zur Rente angespart – auch über staatliche Zulagen und Steuererleichterungen. Die Grundzulage beträgt dabei 175 Euro pro Jahr. Alle Riester-Sparer erhalten sie, wenn sie vier Prozent des jährlichen Bruttoeinkommens des Vorjahres in den Riester-Vertrag einzahlen. Zusätzlich gibt es den Berufseinsteigerbonus von einmalig 200 Euro. Den bekommt jeder, der vor dem 25. Lebensjahr einen Riester-Vertrag abschließt.
Riestern für Familien
Familien werden beim Riestern besonders gefördert. Eltern erhalten zusätzlich zur Grundzulage und den Steuererleichterungen noch eine Kinderzulage. Sie beträgt 185 Euro pro Jahr für jedes vor 2008 geborene Kind beziehungsweise 300 Euro pro Jahr für jedes nach 2008 geborene Kind.
Eine Besonderheit bietet die Riester-Rente für Verheiratete. Falls ein Ehepartner selbstständig ist oder nicht arbeitet, kann er bei seinem Partner „mitriestern“. Dafür schließt er einen eigenen Riester-Vertrag ab und zahlt dort lediglich einen Mindestbetrag von 60 Euro im Jahr ein – und erhält jährlich die volle Grundzulage von 175 Euro.
Riestern in späteren Jahren
Die staatlichen Zulagen gibt es unabhängig davon, wie viele Jahre vor der Rente der Riester-Vertrag abgeschlossen wird. Selbst wenn man nur vergleichsweise wenige Jahre in den Vertrag einzahlt, hat man den Anspruch auf die Grundzulage und erhält 175 Euro im Jahr vom Staat. Die Steuererleichterungen gelten ebenso für diejenigen, die sich erst spät für das Riestern entscheiden: Bis zu 2.100 Euro pro Person können jährlich von der Steuer abgesetzt werden. Eine beispielhafte Rechnung verdeutlicht, wie viel das Plus vom Staat ausmacht:
Das Ehepaar Müller, beide 50 Jahre alt und rentenversicherungspflichtig, verfügt über ein Jahresbruttoeinkommen von 60.000 Euro. Die Eheleute möchten gerne etwas für die private Altersvorsorge tun, um im Alter von 67 eine zusätzliche Rentenzahlung zu erhalten. Sie beginnen, jeden Monat 450 Euro in einen Riester-Vertrag zu zahlen.
Im ersten Jahr zahlen sie 12 x 450 Euro = 5.400 Euro selbst in den Vertrag ein. Vom Staat werden hiervon 4.200 Euro Eigenleistung gefördert. Das Ehepaar erhält Zulagen in Höhe von 350 Euro sowie steuerliche Begünstigungen von 847 Euro bei einem Grenzsteuersatz von 28,5 Prozent. Die genaue steuerliche Behandlung ist von den persönlichen Verhältnissen abhängig und vorbehaltlich der Änderung steuerrechtlicher Rahmenbedingungen.
In dem Beispiel des Ehepaars Müller macht die Förderung vom Staat im ersten Jahr rund 22 Prozent aus. Das zeigt: Ein später Start sollte kein Hindernis sein, überhaupt mit dem Riestern loszulegen. Eine individuelle Berechnung erstellt Ihnen gerne Ihr Bankberater.
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