Mittwoch, 29.08.2018
Gar nicht so einfach: Elternsein und Finanzen
Mit dem ersten Kind verändert sich vieles – auch der Blick auf die Finanzen. Wie genau, berichtet Blogger Thomas Guntermann.
Wenn man ein Kind bekommt, ändert sich das Leben schlagartig, und man sieht viele Dinge mit anderen Augen. Als meine Frau und ich Eltern wurden, bekamen zum Beispiel unsere Finanzen eine ganz andere Bedeutung für uns. Auf einmal waren wir nicht mehr nur für uns selbst, sondern eben auch für ein Kind verantwortlich. Mein Sohn ist das Wunderbarste und Schönste, das mir passieren konnte. Auf finanzieller Ebene hat er das Kostengefüge unserer Familie allerdings ganz schön durcheinandergewirbelt.
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Ausgaben managen, Verantwortung übernehmen
Vater zu sein bedeutet, rechnen zu müssen: Kitabeiträge, Windeln, Versicherungen, Kleidung, Nahrung, Spielzeug – die Liste ist endlos. Zudem müssen wir bedenken, dass in Zukunft noch einige Ausgaben auf uns zukommen. Die Kosten für ein Kind werden mit der Zeit ja nicht kleiner – im Gegenteil.
Auch bei den Einnahmen hat sich einiges geändert, denn durch Elterngeld und Teilzeit hatten wir weniger Geld zur Verfügung. Damit sind wir sicherlich kein Einzelfall. Ich würde sagen, wir kommen mit dem Thema Finanzen nicht mehr einfach nur in Berührung; es umgibt uns vielmehr ständig.
Bildung muss sein – und Hilfe von außen
Es ist unglaublich wichtig, sich mit Geldangelegenheiten auszukennen. Viele der großen finanziellen Entscheidungen im Leben, wie beispielsweise, ob ich zur Miete wohne oder ein Haus kaufe, hätte ich ohne finanzielle Bildung nicht treffen wollen.
Mein Finanzwissen ist allerdings eher grundsätzlicher Natur: Ich habe verstanden, dass ich einen Teil meines Geldes investieren sollte, dass Aktien und Fonds für bestimmte Zwecke besser geeignet sind als Sparbücher und dass Rendite und Risiko in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen. Aber ich habe auch meine Grenzen erkannt. Finanzen sind komplex, die Details kann kein Amateur durchdringen. Ohne die Hilfe von Vertrauten oder Spezialisten wäre ich hier verloren.
Erste Schritte in die Finanzwelt
Eben weil Finanzen so wichtig sind, will ich meinen Sohn schon so früh wie möglich an das Thema heranführen. Im Moment ist er noch sehr klein, erst vier. Geld hat für ihn noch keinen Wert. Einem Plastikspielzeug, das er im ICE geschenkt bekommt, misst er – je nach Situation – einen höheren Wert bei als einem Manufaktur-Schaukelpferd. Mit dem Taschengeld wird das Thema Finanzen dann an Fahrt aufnehmen.
Über Geld spricht man doch
Ich würde mich freuen, wenn unser Sohn später mit einer finanziellen Grundbildung aus dem Haus geht. Ich möchte, dass er weiß, was Fonds sind, wie Aktien und Banken funktionieren. Dabei sehe ich sowohl mich als Elternteil als auch die Schule in der Pflicht. Das Thema sollte einfach immer mit dabei sein. Die finanzielle Selbstbestimmung muss so selbstverständlich werden wie eine solide Erziehung im Umgang mit Medien.
Die Einstellung „Über Geld spricht man nicht“ finde ich kontraproduktiv, und ich habe diese Tabuisierung auch noch nie verstanden. Deshalb sollten wir auch unbedingt mit unseren Kindern darüber sprechen! Ich selbst habe mir vorgenommen, das Thema Geld so selbstverständlich und spielerisch wie Fußball, Youtube oder Eis essen anzugehen.
Drei Fragen an Thomas Guntermann
Am 29. Mai 2018 tauschten sich Experten auf der Finanzbildungskonferenz von Union Investment in Berlin rund um das Thema finanzielle und ökonomische Bildung aus. Wir haben uns dort mit Thomas Guntermann getroffen und ihm drei persönliche Fragen zum Thema Kinder und Geld gestellt:
Thomas Guntermann
Gemeinsam mit drei weiteren Vätern aus Köln betreibt Thomas Guntermann den Blog „ichbindeinvater.de“. Darin widmen sich die vier den verschiedensten Themen rund ums Papasein. Auch das Thema Finanzbildung nehmen sie unter die Lupe.
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