Mittwoch, 08.08.2018
Das glücklichste Land der Welt
Laut dem Weltglücksbericht der Vereinten Nationen wohnt das Glück in Finnland. Aber was genau macht die Finnen so glücklich? Und was hat das mit Finanzen zu tun?
Anfang des Jahres veröffentlichten die Vereinten Nationen (UN) ihren Weltglücksbericht 2017 und kürten die Finnen darin zum aktuell glücklichsten Volk der Welt. Warum ausgerechnet die Finnen? Wir lüften das Glücksgeheimnis der Menschen im hohen Norden und zeigen, was wir in Deutschland (Platz 15) von ihnen lernen können.
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Ausgleich zum Alltag
In Finnland ist es die Hälfte des Jahres ziemlich dunkel. Das hält die Menschen jedoch nicht davon ab, die atemberaubende Natur zu genießen. Rund 80 Prozent des Landes, das flächenmäßig etwa so groß ist wie Deutschland, ist von Wäldern und Seen bedeckt. Zur Entspannung unternehmen viele Finnen daher ausgiebige Spaziergänge oder Schlittenfahrten durch die schneebedeckte Landschaft.
Dazu kommt noch, dass Finnland trotz seiner Größe nur etwa 5,5 Millionen Einwohner hat. Das Alleinsein für die Menschen im hohen Norden ist nichts Negatives, sondern eine Glückszutat.
Natürlich gehört auch die berühmte Sauna zum Glück der Finnen. Das gepflegte Schwitzen ist ein fester Bestandteil ihrer Kultur, sogar im Parlament gehört eine Sauna zur Ausstattung. Da stellt sich die Entspannung fast wie von selbst ein.

Vertrauen, Vorsorge und finanzielle Sicherheit
In vielen Dingen scheinen die Finnen einfach gelassen zu sein. Das liegt zum Teil wohl auch an ihrem großen Vertrauen in den Staat. Für ein hohes Maß an sozialer Sicherheit und kostenloser Bildung sowie ein gut funktionierendes Gesundheitswesen akzeptieren sie sogar vergleichsweise hohe Steuern. Auch das Thema Altersvorsorge bereitet den Finnen wenig Kopfzerbrechen. Zum einen trägt der Staat immer noch die Hauptfinanzierung der Renten, und zum anderen scheuen sich die Finnen nicht, ihre Ersparnisse in Wertpapieren anzulegen. In Sachen Wertpapierbesitz zählen sie in Europa sogar zu den Spitzenreitern.
Weltglücksbericht
Für die UN untersuchen Wissenschaftler seit 2012 das Glückspotenzial von über 150 Staaten. Dabei werden unter anderem Daten zu Einkommen, Lebenserwartung, sozialer Absicherung, Bruttoinlandsprodukt und Korruption berücksichtigt. Befragungen der Bewohner zur Zufriedenheit mit der Politik und Wirtschaft ihres Heimatlandes komplettieren die Untersuchung. Alle Faktoren fließen in einen Glücksindex, der über die Platzierung entscheidet.
Was können wir von den Finnen lernen?
Das Glück der Finnen hat also mehrere Ursachen, von denen sich einige auch auf Deutschland übertragen lassen. Zum Beispiel, wie wichtig es ist, einen guten Ausgleich zum Alltag zu finden und auf eine finanzielle Absicherung mit staatlicher Förderung zu bauen. Fördermöglichkeiten entdeckt man beim genaueren Hinschauen auch in Deutschland: So unterstützt der Staat seine Bürger finanziell mit der Arbeitnehmersparzulage und mit der Riester-Rente für die Altersvorsorge. Rechtzeitig Geld zurückzulegen erspart nicht nur Grübeleien, sondern beeinflusst auch die persönliche Zufriedenheit – und bringt uns der finnischen Glücksformel einen Schritt näher.
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Der Vergleich scheint mir zu hinken. Vorausgeschickt: ich kenne das finnische Rentensystem nicht.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der finnische Staat, sofern er die Hauptfinanzierungsquelle der Renten für die finnischen Bürger darstellt, diese, sobald sie ausgezahlt werden durch Steuern oder Kranken/Pflegeversicherungsbeiträge wieder schmälert. Anders als hier.
Ich kann mir nicht vorstellen, das jede neu gewählte Regierung in Finnland, mehr oder weniger sinnvolle Veränderungen an dem bestehenden System vornimmt, wie es hier üblicherweise der Fall ist. Dabei tendieren diese "Anpassungen" immer in Richtung Rentenkürzung.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die finnische Regierung durch mehr oder weniger weise Wirtschaftsfachleute jedes Jahr zweimal eingeflüstert bekommt, dass die Rentenbeiträge erhöht, die Rentenhöhe gesenkt und die Lebensarbeitszeit verlängert werden muss damit es weiter geht und die Vetantwortlichen hier auf derartige Einflüsterungen immer reagieren. Tendenziell in Richtung von Rentenkürzung.
Ich wäre glücklicher, wenn ich heute mit 53 Jahren sagen könnte, dass ich zukünftig mit einer gewissen Sicherheit eine Rente in einer bestimmten Höhe ausgezahlt bekomme. Ich weiß es aber nicht.
Glücklich können die zukünftigen Pensionäre sein, denn hier werden immer noch 67% der letzten Bezüge ausgezahlt, während es beim gesetzlich Rentenversicherten derzeit 48% sind. Tendenz sinkend.
Herzliche Grüße
R. L.
Ich bin im durchaus Bilde über die Riesterrente und einer derjenigen, die ziemlich von Anfang an dabei sind. Zunächst mit einer Versicherungslösung , noch mit garantierter Verzinsung von 3,25%. Die habe ich beitragsfrei gestellt, nachdem die staatliche Förderung in Höhe von 154 € komplett durch die Verwaltungsgebühren für die eingezahlten Beiträge aufgefressen wurde. Wie sich der Garantiezins bei diesen Lösungen durch die Einwirkung der Regierung entwickelt hat, ist Ihnen sicherlich bekannt, in Richtung stark sinkender Renditen. Bis jetzt wird von Regierungsseite an den Altverträgen noch nicht gekratzt -anders als bei Lebensversicherungen-aber das kann ja noch kommen.
Dann bin ich auf die damalige Uni Profi Rente -4P gewechselt, die sich -bis zur Lehmann-Pleite, in dessen Umfeld die angesparten Summen der Riestersparer durch die Union Investment panikartig in Rentenfonds umgeschichtet wurden- als ein renditestarkes Produkt ausgezeichnet hat. Warum im Umfeld sich positiv entwickelnder Aktienmärkte die zunächst umgeschichteten Sparvermögen nicht zumindest teilweise wieder in renditeträchtigere Fonds umgeswitcht wurde, bleibt das Geheimnis der Union Investment.
Als dann die aktualisierte UniProfi Rente Select von der Union aufgelegt wurde, habe ich, auf Anraten meines Beraters bei der Volksbank, in dieses Produkt gewechselt, und dies scheint durch das Fondmanagement etwas schwieriger in den grünen Bereich zu befördern sein.
Herzliche Grüße
R. L.
hier ein kleiner Nachtrag zu meiner ersten Antwort: Ich kann demjenigen, der bereits über ein wie auch immer geartetes Produkt zur privaten Altersvorsorge verfügt nur folgenden Tipp geben, sofern noch etwas Geld zum Sparen übrig ist. Geld anlegen, und wenn es soweit ist und das Rentenalter erreicht wurde, einen Auszahlplan Überbeine gewisse Summe, Monat für Monat, so dass es für eine kleine Weile reicht. Demnach die privateste aller Vorsorgen, wo der Staat bei den Auszahlungen zumindest keine Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge abgreift, sondern nur die derzeitige Kapitalertragssteuer, Soli und Kirchensteuer. Eine für jeden Anleger geeignete Fondslösung findet sich sicherlich im Portfolio der Union Investment, ohne Ausgabeausschlag mit geringer Verwaltungsvergütung und geeigneter Kapitalsicherheit...:)
Herzliche Grüße
Reimund
Herzliche Grüße
H.H
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