Mittwoch, 09.01.2019
Bar oder mit Karte?
Jedes Land hat seine Vorlieben und Gewohnheiten. So auch bei den Zahlungsmethoden.
EC- und Kreditkarten, Apps für das Smartphone, Onlinebezahlsysteme: Auch wenn es immer mehr digitale Zahlungsoptionen gibt, Bargeld bleibt beliebt. Zwar hieß es lange, dass Barzahlungen abnehmen würden, doch das Gegenteil ist der Fall: Zuletzt stieg der Anteil von Bargeld im Direktkauf in Europa von 60 Prozent im Jahr 2016 auf 79 Prozent im Jahr 2017.
Liebhaber des Bargelds
In Deutschland stehen wir häufig vor dem Problem, im Geschäft oder Restaurant nicht mit der EC-Karte zahlen zu können. Zahlungen mit der Kreditkarte sind ebenfalls nicht überall selbstverständlich. So haben die Deutschen durchschnittlich 103 Euro im Portemonnaie, wenn sie unterwegs sind. Im europäischen Vergleich sind wir damit Spitzenreiter im Mitführen von Bargeld. Für viele Menschen hat das bare Geld auch einen emotionalen Wert: die Erinnerung an das mühsam zusammengesparte Taschengeld, mit dem Süßigkeiten gekauft wurden, oder der erste Geldschein als Geschenk von den Großeltern. Sprüche wie „nur Bares ist Wahres“ unterstreichen den hohen Stellenwert von Bargeld in der Gesellschaft.

Andere Länder, andere Bezahlsysteme
In anderen Ländern sieht das ganz anders aus. Zum Beispiel in den USA: Der durchschnittliche Amerikaner trägt vier Kreditkarten in seinem Portemonnaie mit sich. Getoppt werden sie dabei nur von den Südkoreanern, die im Schnitt fünf Kreditkarten besitzen. In Deutschland sind Kreditkarten vergleichsweise weniger beliebt. Aber 98 Prozent der Deutschen besitzen eine klassische EC-Karte, die die meisten regelmäßig für Bezahlvorgänge nutzen.
Inzwischen sind Karten und Bargeld aber bei Weitem nicht mehr die einzigen Bezahloptionen, die zur Verfügung stehen. In Schweden nehmen viele Geschäfte Bargeld gar nicht mehr an, und die Schweden zahlen meist mit Bezahl-Apps auf ihrem Smartphone. Selbst Kirchen und Obdachlose nutzen diese für Spenden. Die Banken dort nehmen Bargeld kaum noch an und geben es fast gar nicht mehr raus. Auch in Kenia ist Bargeld weniger verbreitet als in Deutschland. Stattdessen versenden die Menschen dort ihr Geld per SMS. Die Beträge werden dann auf der Mobilfunkrechnung zu- oder abgebucht.
Besonders schnell bezahlen mit NFC
In Deutschland ist das kontaktlose Bezahlen mit Smartphones oder Karten erst seit 2018 möglich. Dafür wird die sogenannte Near Field Communication-Technik genutzt, abgekürzt NFC genannt. Damit geht die Bezahlung wesentlich schneller, da Smartphone oder NFC-Karte nur in die Nähe des Lesegeräts gehalten werden muss. Ab einem bestimmten Betrag – je nach Anbieter zwischen 25 und 50 Euro – muss die Transaktion noch durch eine PIN-Eingabe autorisiert werden. Ob die eigene EC- oder Kreditkarte NFC-fähig ist, erkennen Sie an dem kleinen Funksymbol, das etwas an das WLAN-Symbol erinnert. Auch das Smartphone benötigt eine NFC-Schnittstelle, um damit bezahlen zu können, sowie eine entsprechende App. Die Smartphone-Apps, die zur Zahlung genutzt werden können, unterscheiden sich von Bank zu Bank.
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