Dienstag, 11.05.2021
Was sind ETFs?
Ein Vergleich zwischen aktiver und passiver Geldanlage
Wer sich dafür entscheidet, in Fonds zu investieren, steht einer großen Auswahl an verschiedenen Fondsarten gegenüber. Dabei gibt es die Unterscheidung nach den sogenannten Anlageklassen, wie zum Beispiel Aktienfonds, Rentenfonds, Mischfonds oder Immobilienfonds. Daneben gibt es Fonds mit Fokus auf bestimmte Branchen oder Regionen. Und es gibt verschiedene Formen des Managements: zum Beispiel sogenannte aktiv gemanagte Fonds oder Fonds, die passiv verwaltet werden.
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Passiv verwaltete Fonds
Eine passive Anlagestrategie zeichnet sich dadurch aus, dass die Steuerung ausschließlich an bestimmte, vorab definierte Regeln gebunden ist. Eine aktive Bewertung und Entscheidung durch den Fondsmanager erfolgt dabei nicht. Passiv gemanagte Fonds bilden die Wertentwicklung eines Index nach, beispielsweise des DAX. Das heißt, alle Unternehmen, die in dem Index enthalten sind, bilden die Grundlage für die Zusammensetzung des Fonds. Wenn sich die Zusammensetzung des Index ändert, passt sich auch der jeweilige Fonds computergesteuert und automatisch an. Ziel ist es, die Rendite zu erwirtschaften, die auch der Index erzielt. Steigt also der Index, steigt gleichzeitig auch der Wert des passiv gemanagten Fonds. Fällt dieser, verliert der Fonds ebenfalls an Wert. Passiv verwaltete Fonds nennt man auch Exchange Traded Funds (ETFs) oder Indexfonds.

Aktiv gemanagte Fonds
Ein aktives Management bedeutet, dass Experten – die Fondsmanager – für die Anlagen des Fonds verantwortlich sind. In der Regel arbeiten sie im Team. So gibt es Fachleute für bestimmte Anlageregionen oder Branchen. Das Wissen und die Entwicklungen in den jeweiligen Bereichen werden täglich ausgetauscht, damit die Fondsmanager bei neuen Entwicklungen oder Informationen gegebenenfalls die Fondszusammensetzung ändern können. Sie entscheiden – auf Basis der Anlageziele des jeweiligen Fonds –, welche Einzeltitel in den Fonds aufgenommen werden und welche nicht. Grundlegend hierfür ist eine ausführliche Analyse des Marktumfelds und der Unternehmensdaten. Auch die infrage kommenden Unternehmen werden genau unter die Lupe genommen. In intensiven Gesprächen mit dem Top-Management wird geprüft und hinterfragt, ob die Firmen in der Lage sind, auch zukünftig genug Rendite zu erwirtschaften – bei einem überschaubaren Risiko oder zum Beispiel auch unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten. Der Austausch mit den Unternehmen erfolgt kontinuierlich.

Beide Fondsarten im Vergleich
Das Angebot: Sowohl bei ETFs als auch bei aktiv gemanagten Fonds kann aus einer Vielzahl von Angeboten das passende Produkt ausgewählt werden. Neben rund 2.000 ETFs in Europa und fast 7.000 ETFs weltweit werden bei den aktiv gemanagten Fonds weltweit mehr als 44.000 Aktienfonds angeboten. Das Angebot ist also reichhaltig. Um Anlegern die Auswahl zu erleichtern, bieten die Fondsgesellschaften Fonds mit unterschiedlichen Ausrichtungen an, für diverse Anlageziele und -gegenstände (zum Beispiel wie Aktien oder Immobilien) oder für unterschiedliche Risikoprofile. Aktive Fonds versuchen im Gegensatz zu passiven ETFs, den Marktdurchschnitt zu schlagen. Darüber hinaus gibt es im Bereich der aktiven Fonds auch Angebote, die bestimmte absolute Renditeziele verfolgen oder an Risiken ausgerichtet sind – wie zum Beispiel Wertsicherungs- oder Garantiefonds.
Die Handelbarkeit: Beide Fondsarten sind sehr flexibel und können in der Regel am Börsentag gekauft, verkauft oder getauscht werden. ETFs werden an der Börse gehandelt. Anteile an aktiv gemanagten Fonds werden von den Fondsgesellschaften ausgegeben und zurückgenommen (das sogenannte Anteilgeschäft) und können über einen Berater bei einer Bank oder zum Beispiel bei der Union Investment Servicebank AG geordert werden.
Dabei ist zu beachten, dass bei Erwerb/Veräußerung über das Anteilgeschäft die Abwicklung zum bewertungstäglich von der Fondsgesellschaft ermittelten Anteilspreis sichergestellt ist. Bei Erwerb/Veräußerung der Anteile über die Börse ist dies nicht der Fall, hier bestimmen auch Angebot und Nachfrage den Preis des Fonds.
Die Kosten: ETFs werden regelgebunden gesteuert. Dies sorgt dafür, dass die Zusammensetzung möglichst nah am Vergleichsindex, zum Beispiel dem DAX, liegt. Dadurch fallen keine Kosten für Analyse und Auswahl der Titel an, somit sind ETFs günstiger. Bei aktiven Fonds dagegen beobachten Fondsmanager fortlaufend den Markt, prüfen die Fondszusammensetzung und ersetzen gegebenenfalls schlechter laufende Wertpapiere durch aussichtsreiche, wodurch Vergütungen und Kosten anfallen. Dafür besteht aber auch die Chance, über eine erfolgreiche Selektion der Unternehmen den jeweiligen Markt zu schlagen und so für den Anleger einen Mehrertrag zu erzielen. Wer passiv investiert, verzichtet hierauf.
Die Anlagesumme: In beide Fondsarten kann man mit einem einmaligen Betrag anlegen. Daneben gibt es die Möglichkeit, mit kleinen regelmäßigen Beträgen zu investieren. Bei Union Investment ist ein Sparplan in aktiv gemanagte Fonds schon ab 25 Euro im Monat möglich.
Der Anlageerfolg: Die Ziele von aktiv gesteuerten Fonds können vielfältig sein. Die Fonds können auf einen Mehrertrag gegenüber dem jeweiligen Markt ausgerichtet sein oder sich an Renditezielen oder Wertsicherungshöhen orientieren. Auch die Verfolgung von Nachhaltigkeitszielen ist möglich. Das Management erfolgt nach einem ausgeklügelten System: einem Mix aus Teamansatz und Entscheidungen des verantwortlichen Fondsmanagers. So fließen die Marktanalyse, das Know-how unterschiedlicher Experten und intensive Gespräche mit den Unternehmen in die Entscheidungen des Fondsmanagers mit ein. Bei ETFs entscheidet ausschließlich der jeweilige Index über den Anlageerfolg. Fällt oder steigt dieser, verliert oder gewinnt auch der ETF an Wert. Dieser Prozess ist regelgebunden und kann nicht individuell angepasst werden. Der Anlageerfolg des ETFs ist somit ausschließlich vom jeweiligen Index abhängig. Ein aktiv gemanagter Fonds profitiert dagegen zusätzlich von der Expertise des Fondsmanagers.
ETFs und aktiv gemanagte Fonds im Überblick
ETFs | Aktiv gemanagte Fonds | |
Management |
Regelgebunden und passiv |
Durch erfahrene Fondsmanager |
Angebot | Große Auswahl an Produkten | Sehr große Auswahl an Produkten |
Anlagesumme | Schon mit kleinen Beträgen | Schon mit kleinen Beträgen |
Anlageerfolg | Orientiert sich am Index | Abhängig vom Fondsmanagement |
Kosten | Geringere Kosten durch passive Abbildung ohne Analyse und Titelselektion | Etwas höhere Kosten durch Bearbeitung von Experten |
Handelbarkeit | Flexibel – börsentäglich, laufend während der Börsenzeit, Börsenhandel |
Flexibel – grundsätzlich börsentäglich, Ausgabe und Rücknahme durch die Fondsgesellschaft |
Sparpläne | Möglich | Möglich |
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wenn ich richtig informiert bin, biete Union Investment keine ETFs an. Warum eigentlich nicht? Mir geht es nicht darum, ob vielleicht ein Index vielleicht durch einen aktiv gemanagten Fond geschlagen wird. Für mich ist ein ETF eine preiswerte Anlageform, she. auch entsprechende Publikationen bei "Finanztip" und in "Finanztest" der Stiftung Warentest.
Freundliche Grüße
Friedhelm Siekmann
Sie fragen, wieso Union Investment keine passiv gemanagten Fonds, sogenannte ETF, anbietet. Union Investment versteht sich als aktiver Fondsmanager. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit einem aktiven Management unseren Anlegern einen Mehrwert bieten können. Daher entscheiden wir uns bewusst gegen ein Angebot von ETF.
Viele Grüße aus Frankfurt und ein schönes Wochenende wünscht Oliver Nowacki
erforderlich !!! Wer zu spät kommt, den bestraft der Markt !
Möglicherweise stellen aber auch andere Ratingagenturen hier Auswertungen bereit. Viele Grüße aus Frankfurt und ein schönes Wochenende Karsten Windischmann
Seit die Kosten ausgewiesen werden müssen, sehe ich den großen Unterschied zwischen ETF und das was Union Investment verlangt.
Auch die Wertentwicklung meiner ETF ist um einiges besser, als meine Fonds bei Union Investment.
Mit union Investment habe ich keine guten Erfahrung und ich habe seit 1992 Fonds von Union Investment.
Haben das die Anleger auch auf dem Schirm ???
Aber:
1. Nicht alle ETFs sind als Swap aufgesetzt
2. Vielfach wird der Swap-ETF "überbesichert", d.h. dieses max. 10% Kontrahentenrisiko entfällt. Aber wenn man ganz sicher sein will: vollreplizierende ETFs erwerben.
Überdies gibt es auch bei Nicht-ETFs eine potentielle Exposition, nämlich wenn - z.B. zwecks Performancesteigerung - Wertpapiere verliehen werden. Ob UI dies macht oder nicht, ist mir nicht bekannt.
Ich vergleiche das gerne mit dem Fußball. Wenn ich mich entscheiden müsste zwischen Herrn Lewandowski Herrn Forsberg würde ich mich für Ersteren entscheiden. Kostet mehr . Bringt (vermutlich) auch mehr.
Die Nennung erfolgt mit großem Respekt gegenüber Herrn Forsberg. Er hat auch schon tolle Tore gemacht.
Am Ende muss der Fondsmanager aber die entsprechenden Performance haben. Das ist klar
Schade, dass UI nichts Derartiges anbietet, auch im Hinblick darauf, dass man sich als aktiver Fondsmanager sieht. Denn wenn man die Wertentwiclungen vergleicht, muss man immer berücksichtigen, dass die nach BVI Methodik berechnet werden. Bedeutet: der Ausgabeaufschlag wird nicht berücksichtigt.
Aus Rentabilitätssicht verständlich, aus Kundensicht aber nicht!
Allerdings gibt es aus meiner Sicht mind. 3 Punkte, auf die man seitens UI zumindest nicht sehr intensiv eingeht:
1. Wie oben gesagt, hat UI bis irgendwann in 2008 über ihre Tochter Unico in Luxemburg ETFs vertrieben.
2. Oben bezieht man sich auf die Wertentwicklung in den Jahren 2019, 2020 und 2021 (bis Mai). Aber mit diesem Argument widerspricht sich UI selbst insofern, als man dort sagt, bei Aktienfonds wie dem UniGlobal, müsse man die Wertentwicklung über 5 und mehr Jahre betrachten . Und eben nicht kurzfristig.
3. Üblicherweise berechnen die Fondsgesellschaften die Gewinne ihrer Fonds nach der BVI Methode. Dies bedeutet, dass Ausgabeaufschläge nicht berücksichtigt werden.
Oft wird dann gesagt, dass dies trotzdem i.O. sei, denn auf lange Sicht seien die Ausgabeaufschläge vernachlässigbar.
Dass dem *nicht* so ist, lässt sich einfach nachweisen, indem man die Fondsgesellschaft bittet, auf den Ausgabeaufschlag zu verzichten, schließlich sei er nach eigenem Bekunden ja vernachlässigbar.
Allerdings sind ETF Produkte in Mode und das vor allem bei jüngeren Kunden, wäre es nicht sinnvoll ein Produkt ähnlich dem UniSelection: Global mit ETFs aufzulegen.
Um die Verwaltung einfach und kostengünstig zu gestalten: z.B. je 1/3 der Anlage in EM, Nordamerika und Europa, nur ein mal im Jahr gibt es ein Rebalancing.
Ich hoffe, Sie hatten ebenfalls einen guten Start in die Woche.
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