Was macht eine Zentralbank?
Mittwoch, 13.12.2017

Was macht eine Zentralbank?

Sie zählen zu den wichtigsten Institutionen der Finanzwelt: die Zentralbanken. Ihre Geldpolitik betrifft jeden Einzelnen von uns.

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Der Name ist Programm: Die Zentralbank ist als zentrale Institution für die Geldpolitik und die Funktionsfähigkeit des Geldwesens in einem Land oder einem Gebiet zuständig. In den USA heißt sie Federal Reserve, genannt Fed. Hierzulande kümmert sich die Europäische Zentralbank, kurz EZB, um die Geldpolitik der 19 Staaten der Eurozone.

Die Zentralbank gibt Banknoten heraus (daher auch die Bezeichnung „Notenbank“) und verwaltet die Währungsreserven. Wenn Geschäftsbanken Geld benötigen, sind sie bei ihr an der richtigen Adresse; genauso wie wir zu unserer Hausbank gehen, wenn wir einen Kredit benötigen. Deshalb wird die Zentralbank auch als „Bank der Banken“ bezeichnet.

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Das Ziel heißt Preisstabilität

Ihr vorrangigstes Ziel ist es, Preisstabilität zu gewährleisten, um so die Kaufkraft der Währung zu erhalten. Die EZB beispielsweise definiert eine Inflationsrate von etwa zwei Prozent als Preisstabilität. Uns gibt das Planungssicherheit, denn wir können in etwa abschätzen, was unser Geld in Zukunft wert sein wird. Allgemein gesagt ermöglicht die Preisstabilität eine funktionierende Wirtschaft.

Um das Preisniveau zu regeln, behält die Zentralbank unter anderem die Geldmenge im Auge – also die Gesamtmenge an Zahlungsmitteln, die im Umlauf sind. Um diese zu beeinflussen, stehen ihr verschiedene Instrumente zur Verfügung.

Leitzins und Anleihekäufe

Eines der wichtigsten Instrumente ist der Leitzins. Dieser ist entscheidend für alle Geschäftsbanken, weil er den Preis angibt, den sie für das bei der Zentralbank aufgenommene Geld zahlen müssen. Im zweiten Schritt verleihen die Banken dieses Geld an ihre Kunden weiter – natürlich mit einem Aufschlag. Ist die Inflation zu hoch, kann die Notenbank den Leitzins anheben. Dadurch werden letztendlich Kredite für Unternehmen und Privatleute teurer, die Kreditvergabe geht zurück und somit auch die Geldmenge. Die Inflation wird eingedämmt. Umgekehrt funktioniert das auch.

Ein weiteres Instrument sind Anleihekäufe, das können wir bei der EZB beobachten. Sie kauft Anleihen von Staaten und Firmen und stellt diesen so Liquidität zur Verfügung. Dies kurbelt die Konjunktur und die Inflation an. Dadurch beeinflusst sie aber auch die Preise der Anleihen.

Das spüren Anleger, ebenso wie die Konditionsänderungen bei Krediten. Die Geldpolitik hat also letztlich Auswirkungen auf uns alle.

Infografik EZB

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