Mittwoch, 23.05.2018
Was bedeutet börsennotiert?
Nicht jede Aktie wird automatisch auch an der Börse gehandelt. Wir zeigen, was genau dahintersteckt.
Investitionen in zukunftsweisende Technologien, den Bau einer neuen Produktionsstätte oder die Übernahme eines anderen Unternehmens – es gibt einige Gründe, warum Firmen manchmal sehr viel Geld benötigen.
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Ein Bankkredit über mehrere Millionen Euro ist die eine Möglichkeit, die allerdings auch Nachteile hat. Neben den regelmäßigen Zinszahlungen, die auch mal in wirtschaftlich schwierigen Zeiten anfallen können, müssen die Schulden fristgerecht zurückgezahlt werden. Das Geld steht also nur für einen befristeten Zeitraum zur Verfügung. Daneben stellt sich immer wieder die Frage, ob die Unabhängigkeit eines Unternehmens bei einer Fremdfinanzierung durch die Bank vollständig gegeben ist.
Die andere Möglichkeit ist, eine Aktiengesellschaft (AG) zu gründen und Eigenkapital über die Börse aufzunehmen. Mit einem Börsengang verkauft das Unternehmen Anteile in Form von Aktien an Investoren, die am Kapitalmarkt gehandelt werden können. Das nun börsennotierte Unternehmen ist also nicht einer Bank, sondern seinen Investoren verpflichtet. Die AG behält so beispielsweise ihre finanzielle Flexibilität und Unabhängigkeit von Kreditgebern. Auf der anderen Seite hat das börsennotierte Unternehmen aber auch Pflichten gegenüber seinen Eigentümern, den Aktionären. So müssen beispielsweise die Finanzzahlen des Unternehmens veröffentlicht werden. Im Erfolgsfall beteiligt die AG ihre Anteilseigner in der Regel am Unternehmensgewinn.
Insgesamt gelten für die Börsennotierung strenge Auflagen und Regeln, die gesetzlich festgelegt sind. Nichtsdestotrotz haben AGs in der Regel auch Kreditlinien bei Banken.
Börsengänge bieten Chancen
Für Anleger bietet jeder neue Börsengang neue Chancen. Schließlich erweitert er das Universum der Wertpapiere um neue Titel, hinter denen oft zukunftsweisende Geschäftsideen stecken. Allein in Deutschland gibt es etwa 800 börsennotierte Unternehmen. Die 30 größten und liquidesten Firmen (bezogen auf Marktkapitalisierung im Streubesitz und Orderbuchumsatz) sind im Deutschen Aktienindex DAX gelistet.
Doch auch börsennotierte Unternehmen können zwischenzeitlich mal schwächeln oder gar scheitern. Aktionäre sollten sich also sehr genau die Titel und den Kapitalmarkt anschauen, bevor sie investieren. Eine einfachere Möglichkeit, Anteile von börsennotierten Unternehmen zu erwerben, bieten Aktienfonds. Hierfür wählen erfahrene Fondsmanager aus dem breiten Angebot von Aktien möglichst die aussichtsreichsten Titel aus und stellen diese nach Themen, Regionen oder Branchen zu Fonds zusammen.
Aktien ohne Börsenhandel?
Es gibt aber auch Aktien, die nicht an der Börse gehandelt werden. Hierbei streben Unternehmen andere Ziele als die Finanzierung über eine breite Anlegerschaft an. Meist soll nur eine bestimmte Personengruppe die Unternehmensanteile in Form von Aktien besitzen. Dies kommt etwa für Familienunternehmen infrage, bei denen die Anteile und das Mitspracherecht in einem größeren Familienkreis verteilt sind. Der Vorteil besteht darin, dass sich Aktien leichter vererben lassen als das physische Unternehmen.
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