Das Reiseverhalten ändert sich
Mittwoch, 30.09.2020

Das Reiseverhalten ändert sich

Folgen der Coronakrise für die Wirtschaft

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Das Nachhaltigkeitsteam im Portfoliomanagement von Union Investment hat sich mit den Folgen der Coronakrise für die Wirtschaft beschäftigt. Die neuen gesellschaftlichen Trends führen zu Gewinner- und Verliererbranchen. Erkenntnisse, die auch wichtig für die Auswahl der Unternehmen für unsere Fonds sind. Wir stellen diese Ergebnisse in einer vierteiligen Serie vor und starten heute mit These 1: Das Reiseverhalten ändert sich.

Corona macht Reisen zur einer Herausforderung. Viele Länder außerhalb und innerhalb der Europäischen Union gelten nach wie vor oder wieder als Risikogebiete. Die Sorge vor einer zweiten Infektionswelle, ausgelöst durch Urlaubsrückkehrer, ist groß. Für Rückkehrer aus Risikogebieten wurde daher eine Testpflicht eingeführt. Das macht Urlaub im eigenen Land zu einer attraktiven Alternative. Der regionale Tourismus wird die bevorzugte Urlaubsvariante in diesem Jahr sein. Doch auch mittel- bis langfristig kann der vorübergehende Verzicht auf Fernreisen dazu führen, dass die Menschen vermehrt die Reize der näher gelegenen Ziele entdecken – nicht zuletzt aufgrund der kürzeren Anfahrten und geringeren Kosten.

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Reisen mit dem Wohnmobil, Auto oder Fahrrad gefragter denn je

Reisen mit dem Wohnmobil oder dem Fahrrad erfreuen sich dieses Jahr also großer Beliebtheit. Pluspunkte für diese Art von Reisen sind die Flexibilität und Unabhängigkeit in der Planung, zudem fällt die Einhaltung von Mindestabstands- und Hygienevorschriften vergleichsweise leicht. Wohnmobil- und Fahrradhersteller zählen deshalb zu den klaren Gewinnern der Coronakrise. Die Neuzulassungen für Wohnmobile in Deutschland legten im Mai 2020 um 30 Prozent zu. Das ist der größte je gemessene Anstieg in einem Monat.

Reisen auf andere Kontinente mit meist schlechterer Gesundheitsversorgung oder auf einem beengten Schiff mit Tausenden von Menschen sind erst dann wieder eine Möglichkeit, wenn es einen Impfstoff gegen Corona gibt. Besonders hart getroffen hat es die Kreuzfahrtbranche: Bis die Umsätze von 2019 wieder erreicht werden können, wird es mehrere Jahre dauern.

Weniger (Fern-)Reisen sind gut fürs Klima

Emissionsintensive Reisen gingen während der Corona-Pandemie zurück und damit auch der Ausstoß von Treibhausgasen. Reisen mit dem Auto wirken sich zwar am stärksten auf die Luftqualität aus, doch der größte Anteil an tourismusbedingten Emissionen in der Eurozone geht auf den Luftverkehr zurück. Das Verkehrsmittel mit dem höchsten Ausstoß an Treibhausgasen pro gefahrenem Kilometer ist jedoch das Kreuzfahrtschiff. Darüber hinaus sind die meisten Kreuzfahrten mit Flügen verbunden, die laut European Environment Agency zehn bis 30 Prozent zu den durch die Kreuzfahrt verursachten Gesamtemissionen beitragen.

Mittelfristig ist für das Klima jedoch entscheidend, ob die Menschen ihr Mobilitäts- und Konsumverhalten nachhaltig ändern. Das Ziel sollte nicht der generelle Verzicht auf Reisen sein, sondern eine Verringerung der CO2-Emissionen, die durch die Reisen verursacht werden. Ein Trend zum regionalen Tourismus könnte hier durchaus Abhilfe schaffen.

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