Mittwoch, 14.04.2021
Europa zeigt Stärke
Geld anlegen auf dem alten Kontinent
Ein europäischer Energiekonzern wurde 2020 als nachhaltigstes Unternehmen der Welt ausgezeichnet. Im Ranking der umsatzstärksten Firmen im Bereich Automatisierung belegt ein Unternehmen aus Europa den ersten Platz. Sieben der zehn innovativsten Länder der Welt liegen laut dem Global Innovation Index 2020 auf dem alten Kontinent. Und die ersten Impfstoffe gegen das Coronavirus wurden unter anderem in Europa entwickelt. Derzeit gibt es viele gute Gründe, um in Europa Geld anzulegen.
Dabei hat Europa bereits harte Prüfungen bestanden: Vor rund zehn Jahren wurde die Gemeinschaft durch die hohe Staatsverschuldung einiger Euroländer wie beispielsweise Griechenland, Spanien oder Portugal belastet. Es folgten die zähen Verhandlungen mit Großbritannien, bis dessen Austritt aus der EU besiegelt war. Und dann kam auch noch das Coronavirus. Hier hat Europas Gemeinschaft mit dem Schnüren eines 750 Milliarden Euro schweren Hilfspakets für die von der Corona-Pandemie am stärksten betroffenen EU-Staaten erneut Stärke bewiesen.
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Europas grünes und digitales Umdenken
Die Corona-Krise hat verstärkt gezeigt, wie verletzlich globale Produktions- und Handelsbeziehungen sein können. Eine Tendenz zur Rückbesinnung auf mehr Regionalität in Bezug auf Lieferketten und Absatzmärkte ist in Europa bislang aber nur in geringem Maß auszumachen. Denn die Verzahnung der Wertschöpfungsketten, die über fast zwei Jahrzehnte entstanden sind, lässt sich nur langsam lösen. Mittelfristig könnte aber die Automatisierung im verarbeitenden Gewerbe eine Rückverlegung der Lieferketten nach Europa begünstigen.
Mit dem „Digital Compass“, der Anfang März 2021 vor der EU-Kommission präsentiert wurde, will die europäische Gemeinschaft unabhängiger von Technologielieferanten aus Übersee werden. Die EU-Staaten sollen bis 2030 weltweit ein Fünftel der modernsten Halbleiter produzieren. Der erste Quantencomputer soll in fünf Jahren an den Start gehen und 10.000 klimaneutrale, hochsichere Rechenzentren sollen in der EU entstehen. Themen wie künstliche Intelligenz, Cybersicherheit und ein schnelles Datennetz für Europa stehen ebenfalls auf der Agenda.
In Bezug auf den Klimaschutz hat Europa ebenso klare Vorstellungen und Zielvorgaben. Mit dem Green Deal wurde das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 beschlossen. Europa möchte der erste klimaneutrale Kontinent werden. US-Präsident Joe Biden hat kürzlich das gleiche Ziel für sein Land formuliert und China will bis 2060 klimaneutral werden. Das ambitionierte Ziel der Europäer ist, Klimaschutz mit wirtschaftlichem Erfolg zu verbinden.
Europa hat Potenzial
Laut der Konjunkturprognose der EU-Kommission vom Februar 2021 soll die Wirtschaftsleistung 2021 in der Eurozone (19 Staaten) um 3,8 Prozent und in der Europäischen Union (27 Staaten) um 3,7 Prozent steigen. 2022 werden nochmals 3,8 Prozent Wachstum in der Eurozone erwartet und 3,9 Prozent für die EU-Staaten insgesamt.
Besonders interessant dürften folgende Branchen werden: Halbleiter, Medizintechnik, Zahlungsdienstleistungen, Software und IT-Dienstleistungen und Automatisierung im Maschinenbau.
Europa im weltweiten Vergleich

- Von den „10 Top Eco Cities“ weltweit gehören sieben Städte zum europäischen Raum: Reykjavik, Island (Platz 1). Zürich, Schweiz (Platz 2). Bristol, Großbritannien (Platz 3). Malmö, Schweden (Platz 7). Kopenhagen, Dänemark (Platz 8). Stockholm, Schweden (Platz 9). Oslo, Norwegen (Platz 10).
- Ebenso liegen sechs der zehn Länder, die am stärksten auf digitale Technologien setzen, auf dem alten Kontinent.
- In puncto Klimaschutz sieht das Ergebnis für Europa allerdings nicht so herausragend gut aus. Obwohl Schweden als das Land mit den weltweit höchsten Leistungen für den Klimaschutz gewertet wird, nimmt die EU insgesamt nur Platz 22 ein.
- Die EU verfügt über die zweitgrößten Kapazitäten an erneuerbaren Energien weltweit (China belegt hier den 1. Platz).
- Und wie könnte sich Europa im Vergleich zur Welt zukünftig entwickeln? Laut einer IWF-Wachstumsprognose bis 2025 befinden sich vier der Top-10-Länder in Bezug auf das Bruttoinlandsprodukt in Europa: Deutschland Platz 4, Großbritannien Platz 6, Frankreich Platz 7, Italien Platz 8.
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