7 Gründe für Fonds
Mittwoch, 22.03.2023

7 Gründe für Fonds

Was Investmentfonds ausmacht, und warum sie gerade in Zeiten hoher Inflation für die langfristige Geldanlage interessant sein können.

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1. Nichtstun ist teuer – Inflation frisst Ersparnisse

Die Inflationsrate in Deutschland lag vor Kurzem noch bei rund 10 Prozent. Doch auch wenn die Teuerung langsam wieder sinkt, stellt sich die Frage: Was bedeutet eine solche Geldentwertung für das Ersparte? Nichts Gutes. Denn wenn die Preise jedes Jahr um 10 Prozent steigen, haben zum Beispiel 10.000 Euro schon nach einem Jahr nur noch rund 9.091 Euro Kaufkraft. Nach fünf Jahren sind es lediglich 6.209 Euro – und nach zehn Jahren sogar nur noch 3.855 Euro.

Dieser Geldschwund kann allein mit niedrig verzinsten herkömmlichen Zinsanlagen nicht gestoppt werden. Anders sieht es mit einem Aktienfonds aus. Hier sind die Chancen, sein Geld vor der Entwertung zu schützen, bei einem mittel- bis langfristigen Anlagehorizont in der Regel wesentlich größer. Selbst dann, wenn man berücksichtigt, dass die Aktienkurse 2022 ebenfalls von den vielfältigen Krisen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Der Grund dafür: In einem Fonds stecken viele starke Unternehmen – mitsamt ihren realen Werten wie Fabriken, Maschinen oder Immobilien. Einige dieser Firmen sind zudem bei ihren Kunden so beliebt, dass sie in Inflationszeiten durchsetzen können, ihre Produkte teurer zu verkaufen, um so die gestiegenen Kosten auszugleichen und gegebenenfalls sogar höhere Gewinne zu erzielen. Die Aktienkurse dieser Unternehmen können sich gegen einen Abwärtstrend stemmen oder sogar steigen und mit ihnen der Wert des Aktienfonds – im Idealfall sogar schneller als die Inflation.

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2. Fonds können zwar nicht alles – aber sehr viel

8,7 Prozent betrug die Inflation im Februar hierzulande – damit ist sie noch immer hoch. Nur wenige Fonds werden so stark zulegen, dass sie diese Geldentwertung komplett ausgleichen können. Aber: Eine jährliche Preissteigerung in dieser Größenordnung ist sehr selten, in den nächsten Jahren dürfte die Inflation wieder sinken – davon sind die großen Konjunkturforschungseinrichtungen, wie das ifo Institut oder das Institut der Deutschen Wirtschaft, überzeugt.

Trotzdem wird es auch bei Preissteigerungen von 4 oder 5 Prozent nicht leicht, den realen Wertverlust der Ersparnisse auszugleichen. Auf lange Sicht dürften die besten Chancen hierfür bei Aktien bestehen – und damit auch bei Fonds, die eine Vielzahl chancenreicher Aktien beinhalten. So legten zum Beispiel laut Bloomberg die rund 1.500 Aktien im MSCI World-Index von 1970 bis einschließlich 2022 im Durchschnitt jedes Jahr etwa 7,6 Prozent an Wert zu (gemessen in US-Dollar). Auf Anleger kommen jedoch auch Kosten wie Depotgebühren, Steuern und Transaktionsgebühren zu, die dabei nicht eingerechnet sind.

Sparer sollten auch bedenken: Diese Ergebnisse aus der Vergangenheit sind keine Garantie für die Börsenentwicklung in den nächsten Jahren und die eigenen, oft recht optimistischen Renditeziele entsprechen nicht unbedingt den tatsächlichen Rahmenbedingungen. Das heißt: Angesichts von Energiepreis-Schocks, Inflation und Krieg sollte niemand damit rechnen, mit Fonds schnell reich zu werden. Viel wichtiger ist es jetzt, die eigenen Ersparnisse so gut es geht zu schützen und gleichzeitig die Chancen künftiger Börsenentwicklungen zu nutzen.

3. Jetzt schon ans Alter denken – und die drohende Rentenlücke

Die meisten wissen: Allein mit der gesetzlichen Rente wird es im Alter ziemlich eng. Die Lücke zwischen dem letzten Arbeitseinkommen und dem Ruhestandsgeld ist groß – und wächst immer weiter. Doch viele Menschen verlassen sich immer noch zu sehr auf den Staat und sparen selbst zu wenig oder mit nicht mehr zeitgerechten reinen Zinsanlagen für ihr Alter. Aber es ist nie zu spät, etwas dafür zu tun, den gewünschten Lebensstandard dauerhaft beizubehalten.

Aktienfonds können für Anleger, die für ihre Versorgung im Ruhestand auf attraktive Renditechancen setzen wollen, eine interessante Anlageform darstellen. Es kann sinnvoll sein, schon frühzeitig einen nicht unerheblichen Teil der verfügbaren Finanzmittel langfristig in Fonds anzulegen – also durchaus für zehn, zwanzig oder mehr Jahre.

4. Ein guter Zeitpunkt zum Einsteigen oder Draufsatteln ist: jetzt

An der Börse ist es – angeblich – immer zu früh oder zu spät: Entweder sind die Aktienkurse – und damit die Fondspreise – schon zu weit oben oder sie liegen am Boden, weil die Börsen gerade in der Krise stecken. Fest steht: Ein gewisses Maß an Unsicherheit ist typisch für die Börse. Sparer sollten jedoch unter Berücksichtigung der marktbedingten Kurs- und Ertragsschwankungen die langfristigen Chancen nicht vernachlässigen. So zeigen Langfrist-Analysen der Ratingagentur Morningstar, dass sich die Börsenkurse in den vergangenen 150 Jahren immer wieder von schwersten Erschütterungen erholt haben – ganz gleich ob Ölkrise, Internetblase, Corona-Pandemie, Inflation oder sogar Krieg. Auch wenn jede Krise anders verlaufen kann und Entwicklungen in der Vergangenheit keine Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung geben können, gilt: Bis heute haben die Börsenaufschwünge langfristig jeden Börsensturz ausgeglichen.

Für einen Einstieg in Fonds – unabhängig von der aktuellen Situation an der Börse – spricht außerdem: So gut wie niemandem gelingt es, immer wieder den niedrigsten Kurs beim Kauf eines Fonds und den höchsten beim Verkauf zu erwischen. Ganz gleich ob bei einem neuen Investment oder dem Nachkauf von Fondsanteilen.

5. Die Zeit ist auf Ihrer Seite – und auf der Ihrer Fonds

Wer sein Geld in Fonds gesteckt hat, weiß, wie wichtig Zeit und Geduld sind. Und lässt sich daher auch von Börsenschwankungen nicht aus der Ruhe bringen. Erfahrene Anleger stellen sich stets auf eine finanzielle Langstrecke ein, nicht auf einen Sprint. Mit unserem Vermögensplaner können Sie abschätzen, welchen Einfluss die von Ihnen gewählte Anlagedauer und die angenommene Wertentwicklung auf Ihr Vermögen haben.

Natürlich kann es zwischendurch auch einmal kräftig nach oben oder unten gehen – minus 40 Prozent beim ersten Corona-Schock im März 2020, aber auch plus 30 Prozent im weit überdurchschnittlich guten Börsenjahr 2021. Eine Langfrist-Analyse des Verbraucherportals Finanztip für den Anlagezeitraum März 1975 bis Dezember 2021 zeigt: Wer sein Geld während dieser Zeitspanne 15 Jahre lang durchgehend in einem Aktienportfolio investierte, verlor keinen einzigen Cent. Das heißt: Es lohnt sich in der Regel nicht, bei einem Crash vorschnell seine Fondsanteile zu verkaufen. So zogen zum Beispiel 2020 Anleger 246 Milliarden Euro aus europäischen Aktienfonds ab. Und beraubten sich damit selbst der Chance, vom anschließenden Boom zu profitieren.

6. Mehr Auswahl, mehr Streuung

Mit einem Fonds setzen Anleger nicht alles auf eine Karte, sondern verteilen ihr Geld auf viele unterschiedliche Werte und Regionen. Das bringt gleich zwei Vorteile. Zum einen verringert die große Zahl der Wertpapiere das Risiko eines Verlustes, da niemals alle Einzelwerte des Fonds gleich stark von einem Börsensturz betroffen sind. Zum anderen bietet ein Fonds durch die breite Streuung Renditechancen, die für Privatanleger mit Einzelaktien schwer abzubilden sind. Jedoch kann auch der Wert des gesamten Fonds unter den typischen Anlagerisiken – wie zum Beispiel Kursschwankungen – leiden und zeitweise niedriger liegen als zum Zeitpunkt des Kaufs.

Zudem tun sich die meisten Anleger schwer, die richtigen Einzelaktien auszuwählen sowie die unterschiedlichen Chancen und Risiken Tausender Wertpapiere zu beurteilen. Bei einem Investmentfonds trifft ein Experte die Auswahl der Unternehmen.

7. Flexibel wie ein Fonds: Einmalanlage oder monatlicher Sparplan

Anleger haben die Wahl: Sie können zum Beispiel 5.000 Euro, 10.000, 20.000 Euro oder mehr auf einen Schlag in einen oder mehrere Fonds investieren. Oder sie legen jeden Monat 25, 50 oder 100 Euro zur Seite und zahlen dieses Geld regelmäßig in einen Fondssparplan ein. Auch mit kleineren Beträgen kann über die Jahre hinweg eine ansehnliche Summe zustande kommen. Wie sich die Anlage entwickeln könnte, lässt sich ebenfalls mit unserem Vermögensplaner berechnen. Und bei der Auswahl des passenden Fonds unterstützt gerne der Berater aus der genossenschaftlichen Bankengruppe.

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